Warum wollen wir von ver.di einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Altenpflege?
Die Nachwuchsgewinnung ist für die Pflegebranche von hoher Bedeutung. So ist die solidarische Umlagefinanzierung der Ausbildungsvergütungen in Hamburg vorbildlich. Doch es reicht nicht aus, immer mehr Nachwuchskräfte zu gewinnen. Es muss auch gelingen, diese langfristig im Beruf zu halten. Und hier gibt es im Pflegebereich gewaltigen Nachholbedarf. Verweildauern von maximal 12 Jahren sind eine Katastrophe. Die Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit sind alles andere als optimal. Wer sich mit familienunfreundlichen Arbeitszeiten, extremer Arbeitsverdichtung oder schlechter Bezahlung konfrontiert sieht, steigt häufig nach viel zu kurzer Zeit aus dem Beruf aus.
Alle Maßnahmen zur Fachkräftesicherung im Bereich der Altenpflege werden nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn die Arbeitgeber in den Wohlfahrtsverbänden und der privaten Anbieter gemeinsam mit ver.di das Thema anpacken und für attraktive Arbeitsbedingungen sorgen.
Die Marktöffnung in der Pflege hatte nach Auffassung von ver.di gravierende negative Folgen. Der Wettbewerb wird derzeit über den Preis – und nicht etwa über die Qualität – geführt. Das heißt: Er wird auf dem Rücken der Pflegefachkräfte ausgetragen.
Diesen Zustand kann ver.di nicht akzeptieren. Denn letztendlich gefährdet diese Lohndumpingspirale die Versorgungssicherheit in Hamburg. Und schadet den Beschäftigten und den Pflegebedürftigen.
Die Lösung liegt nahe:
Dafür stehen wir von ver.di! Um das zu erreichen, wollen wir mit den Wohlfahrtsverbänden – aber auch mit allen anderen Arbeitgebern der Altenpflege – die hierzu willig sind, ein Bündnis eingehen. Ein Bündnis für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Altenpflege in Hamburg.
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